Leander
Melancholie ist wie ein dunkler Mantel, der sich um die Schultern legt und der gleichzeitig eine ruhige Wärme spendet. Auf seiner neuen EP „Still Life Of A Hand“ zeigt Leander eine Wandlung: Die introspektiven, feingliedrigen Songs haben ihre Schwere nicht verloren, doch sie öffnen sich – lassen Luft und Hoffnung hinein. Wo die vorherige EP „Abstract Desperation“ noch in dichten, teils düsteren Klangwelten kreiste, entfalten sich die neuen Tracks mit einer wärmenden Klarheit.
Der Sound bleibt sanft und durchdacht: Akustikgitarre oder Klavier und feine elektronische Elemente tragen Leanders Stimme, die mit einer ungewohnten Zartheit von Veränderung und Reflexion erzählt. „Bike Ride Home“ etwa schwebt zwischen Wehmut und Aufbruch, während „Duo“ einen stillen Dialog
führt – mit sich selbst, mit einem Gegenüber, mit einem Konstrukt, das ins Wanken gerät.
Denn die EP „Still Life Of A Hand“ reflektiert auch eine Auseinandersetzung mit der Geschlechterrolle, in der Leander aufgewachsen ist, die ihn geprägt hat, die er aber auch hinterfragt und zu dekonstruieren sucht. Was bedeutet es zu lieben, wirklich da zu sein, wirklich verletzlich und zerbrechlich zu sein und sich nicht hinter patriarchalen Strukturen zu verstecken? Diese Fragen durchziehen seine Musik, mal subtil, mal explizit, aber immer auf der Suche nach Halt.
Musikalisch lassen sich feine Parallelen zu Künstlern wie Nick Drake oder Sufjan Stevens ziehen, doch Leander geht seinen eigenen Weg. Es ist Musik, die sich nicht aufdrängt, sondern Raum lässt – für Gedanken, für Zweifel, für Veränderung. Eine Musik, die zeigt: Fragilität und Stärke sind keine
Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Bewegung.
Photography by Timo Vogt
https://www.instagram.com/leander.nothing/
Tina da Rocha
Tina da Rocha ist eine Indie-Künstlerin aus Kanada, die in ihrem Schlafzimmer Musik schreibt, um die großen Gefühle und Gedanken zu verarbeiten, die mit den Freuden und Sorgen der Wachstumsschmerzen des Lebens einhergehen.
Ihre selbstproduzierte Debüt-EP unterstreicht die intime, kommunikative und emotionale Natur ihres Songwritings, während sie all die typischen Tragödien – Herzschmerz, Unsicherheiten, Erwachsenwerden und Selbstfindung – erforscht, aber auch über die Schönheit in all dem nachdenkt (und letztendlich über die Tatsache, dass sich alles zum Guten wenden wird). Auf der Bühne trägt ihre luftige Stimme ergreifende Texte zu einer hypnotisierenden Klavierbegleitung vor, die den Zuhörer sowohl in den kraftvollen Höhepunkten als auch in den verletzlichen Momenten der Introspektion berührt.
https://www.instagram.com/tina.darocha/
Der Eintritt ist frei.
Ein Hut geht rum, aber die Spende ist freiwillig und geht direkt an die Künstler*innen!