Programm in der Goldkante · Goldkante Bochum


Programm im Dezember 2009

Mi., 02.12.2009 | 19:30 Uhr

„Keine Angst vor echten Tränen“ — Eine Filmreihe zum Melodram

lila Flyer

“Far from Heaven” (USA 2002, Todd Haynes; OmU)

in Kooperation mit dem Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Uni Bochum

Eintritt frei und Taschentücher gratis!


Fr., 04.12.2009 | 20:00 Uhr

Lesung: Wolfgang Frömberg „Spucke”

Coverabbildung des Buchs

anschließend: DJs o’sugi und hamee

„Soll ein Schriftsteller sich etwa dafür entschuldigen, dass er ein Leben hat?“

Förster hat großen Hunger und eine Menge Durst. Er will wissen, was die Kunst mit seinem Alltag zu tun hat. Verfolgt von Gedanken und Romanfiguren verschiedener Schriftsteller, die er als Journalist interviewt, begibt er sich auf die Spur der eigenen Geschichte. Gemeinsam mit gut informierten Freunden plant er eine widerständige Aktion in der Spucke-Redaktion, um angestautes Wissen in die Tat umzusetzen. Doch die Zombie Nation schläft nicht …

Ein brisanter und raffiniert konstruierter Bildungsroman über einen Kopfarbeiter, dessen Vater noch mit den Händen ans Werk ging.

„Frömbergs Erzähler legt falsche Fährten, spielt die Protagonisten gegeneinander aus, wechselt rasch die Perspektiven und findet immer wieder eine Metaebene, wo wir keine erwarten. Das macht seinen Roman stark …“
(Jörg Sundermeier, Intro)
„Wie Frömberg seine Schnitte setzt, das macht die Sache spannend. Uns fällt kein junger Autor ein, dem es gelänge, so schlüssig und nonchalant von einer Deadline-Szene im vollgerammelten Redaktionsbüro — das ganze Elend des Kulturbetriebs läßt grüßen — zum Porträt des autoritären Vaters zu wechseln. Der ist als Arbeiter einer Traktorenfabrik in Wittenberge aus der DDR geflohen, in den Kölner Ford-Werken zum Werkmeister aufgestiegen, ein Kettenraucher, Streikbrecher und Fußballfanatiker. Toll gemacht! — eben nicht SPEX-cool. Der Autor ist auf gutem Wege, den Kölner Realismus mit neuem Leben zu füllen.“
( Schröder & Kalender, blogs.taz.de)

Nach der Lesung aus Wolfgang Frömbergs „Spucke“ schicken wir euch nicht nach Hause, sondern spucken in die Hände und bieten euch nach der literarischen Hochkultur Open-End-Beschallung aus dem Reich der elektronischen Musik, bei der ihr das gehörte diskutieren und dabei mit den Hüften wackeln könnt. Eure Plattendreher für heute Abend: o’sugi und hamee.


Sa., 05.12.2009 | 21:30 Uhr

Soulmates

Um den arg strapazierten Begriff der „Seelenverwandtschaft“ soll nun auch noch einen Abend lang ein musikalisches Beziehungsgefüge aufgebaut werden? Derart tollkühne Ambitionen zeigt Steven Bascom auch nur dann, wenn er Unterstützung aus der Großstadt bekommt: Eigens aus Düsseldorf anreisen wird DJ Amateurfunk (Notiz für die Chronisten: zusammen mit Bascom die eine Hälfte des sagenumwobenen Originalquartetts von „Vier Gewinnt“). „Beide werden sie ihre schönsten Soul-Platten auflegen“. So könnte die banale Losung des Abends lauten. Aber natürlich geht es um viel mehr, etwa um die große Frage, wie viele Zentiliter eigen Herzblut verloren gingen, würde es Songs wie „90% of me is you“ von der Gwen McRae oder "Never give you up" von Jerry Butler nicht geben? Wenn Bascom und Amateurfunk also noch einmal die wichtigen Stationen der eigenen musikalischen Sozialisation aufsuchen, kann es nur einen Dialog geben: Can we talk about Soul? Yes we can!


So., 06.12.2009 | 16:00 Uhr

Kaffee und Löten

Lichtschranke, VU-Meter, Klatschschalter, und weitere lustige Bausätze bauen und testen bei Kaffee, Glühwein und Plätzchen. Bring einfach etwas zum Löten mit, ein paar Lötkolben und Zinn sind schon da und auch eine Auswahl interessanter Bausätze, falls Du nichts auftreiben konntest. Auch Lebkuchen und Ähnliches der Jahreszeit angemessenes kann mitgebracht werden!


Mi., 09.12.2009 | 19:30 Uhr

„Keine Angst vor echten Tränen“ — Eine Filmreihe zum Melodram

Flyer in lila und grau

„Angst essen Seele auf“ (D 1974, Rainer Werner Fassbinder)

Einführung: Michael Andreas

In Kooperation mit dem Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Uni Bochum

Eintritt frei und Taschentücher gratis!


Mi., 09.12.2009 | 21:00 Uhr

Dunix: Aus dem Keller in die Kante

Flyer

Dunix-Lichtbilder, Bochums erste Adresse für gebrauchte Fotografie, hat ein Jahr intensiv an der Gründung ihrer Bildagentur gearbeitet. Diese steht nun unter www.dunix-lichtbilder.de im Netz, so dass sich die beiden Macher wieder ein wenig mehr der öffentlichen Vorführung ihrer Dias widmen können. Und das tun sie ab jetzt halbwegs regelmäßig in der Goldkante mit frischen Dias aus dem Keller und skurriler Plattenmusik von DJ Zubehör und DJ Bedarf.


Do., 10.12.2009 | 22:00 Uhr

Touch me I’m Sick IX — ROADMOVIE

“I stole my sisters boyfriend it was all whirlwind heat and flash with in a week we killed my parents and hit the road …” so Sonic Youth auf der LP “Goo“ 1990.

Hit the Road Sehnsüchte

Schon früh setzen sich diese Bilder von Freiheit und Weite ins Unterbewusste, der ein oder andere konnte dieses Lebensgefühl auch schon erleben. Die Faszination endlos erscheinender Strecken, auf ins Ungewisse … zumindest in Gedanken ist immer alles möglich. Ein Abend zu diesem Thema, nicht nur aus dem für “Touch Me I’m Sick”-SUB-POP-Genre, sondern ein weites Spektrum eben … Enjoy it!


Fr., 11.12.2009 | 22:00 Uhr

What Is Wrong With Grooving?

„Lagos“, „Cotonou“ und „Abidjan“ sind sehr schöne Namen von sehr interessanten afrikanischen Metropolen. Für einen durchschnittlichen mitteldeutschen Städtebewohner ist es allerdings nicht ganz einfach, sich das Leben und Streben der Menschen dort vorzustellen. Deshalb ist es von großem Vorteil, dass die Musik aus diesen Städten in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit gewonnen hat und in unterschiedlichen Formaten verfügbar geworden ist. Die Musik aus Lagos, Cotonou, Abidjan und anderen afrikanischen Städten erzählt nämlich sehr ausführlich vom Leben, Arbeiten und Feiern auf unserem schönen südlichen Nachbar-Kontinent. Thomas Geier und DJ Moosbrugger bieten Euch heute eine kleine bunt-persönliche Auswahl aus dem gigantischen Repertoire afrikanischer und von afrikanischer Musik beeinflusster Musik wie z.B. Soul, Funk, Jazz und Disco.


Sa., 12.12.2009 | 22:00 Uhr

Holy Moustache

Holy Moustache 4-Flyer

Wie jede andere Popkultur auch, war Disco zuallererst eine selbstgenießerische Revolte. Sie begann ungefähr zwischen 1968 und 1973 in der New Yorker Lower East Side. Erst einige Jahre später verkam das wilde Tanzfest zu einer geldgierigen Marketingstrategie und Disco wurde selbst das Opfer noch wilderer Verneinung. Seitdem ist der Blick auf Disco verstellt. Über den ursprünglichen rebellisch-anrennenden Geist von Disco wissen wir Zeitgenossen deshalb nur noch sehr wenig, wenn wir nicht dicke Bücher zu Hilfe nehmen. Der glitzernde Werbefeldzug ‘Disco’ mit all seinem symbolischen Inventar ist zu mächtig und zu vertraut geworden. Ob Schlaghose, Fönfrisur oder Plateausohle – die Insignien von Disco liegen wohlverwahrt im Kostümkeller unseres popkulturellen Kollektivgedächtnisses. An den aufmüpfig-virilen Disco-Schnurrbart zum Beispiel erinnert sich der kompetente Pop-Denker neuerer Tage nur selten und ungern. Das Disco-Marketing mochte rasierte Oberflächen, glattgecrèmte Haut und hygienisch-trockene Körperengen lieber als den testosterösen Schweiß behaarter Männlichkeit. Und dem beobachtenden Pop-Denker sind verklebte Hornfortsätze nicht wertvoll genug für die altkluge Reflexion. In unseren Tagen, wo Popkulturen nicht mehr als ausgelassenes Fest, sondern schon sehr frühreif als Marketing-Kampagne auf die Welt kommen müssen, ist das Eingedenken an den Schnurrbart deshalb so nötig wie nie. Im Schnurrbart ist die dunkle Hitze des initialen Aufbegehrens von Disco in zartester Form erhalten geblieben. Der Schnurrbart bedeutet das große "Nein" zum gegenwärtigen Hygienewahn. Und heute Abend errichten Chesney und DJ Flametti in der Goldkante den Altar der im Schnurrbart inkarnierten ewig-enthusiastischen Disco-Sinnlichkeit und singen mit Tasha Thomas: “I’m just an outlaw, my name is desire!”


Do., 17.12.2009 | 20:00 Uhr

Videoslam von und mit dem Internationalen Videofestival Bochum

blauer Flyer

Das Internationale Videofestival Bochum lädt ein zum 1. Videoslam am 17.11. um 20:00 Uhr! Die Regeln sind denkbar einfach: Die Teilnehmer bringen ein selbst gedrehtes Video (max. 35min) mit und präsentieren es dem Publikum. Ähnlich wie beim Poetry Slam muss der Beitrag das Publikum überzeugen. Wen’s schlecht ist, fliegt’s raus, wenn’s gut ist, gibt’s Applaus!

Der Gewinner des Videoslams darf den Wanderpokal sein Eigen nennen und qualifiziert sich gleichzeitig zur Teilnahme am 20. Videofestival im Juni 2010.


Fr., 18.12.2009 | 21:30 Uhr

REDUCED TO THE max.

Flyer

Zum letzten Mal in diesem Jahr präsentieren wir den reduzierten Freitag in der Goldkante. Dieses Mal hat Gastgeberin mi*doubleyou einen alten Bekannten im Gepäck: Tim K. aus Essen, der den Bochumern vielleicht noch durch seine Veranstaltungen vor Ort in der Sandbar in guter Erinnerung sein dürfte. Davon ab hat er in den vergangenen Jahren durch diverse Aktionen von sich reden gemacht, ob damals im Essener Tanzhaus des Westen mit Deepthoughts oder durch seine Präsenz auf der elektronischen Wiese des Löwental-Open Air zu Pfingsten. Wir dürfen uns also auf gepflegten Deephouse der reiferen Sorte freuen! Seid noch einmal dabei, bevor sich die Türen an der Herner Straße bald für immer schließen!


Sa., 19.12.2009 | 20:00 Uhr

Skakustik mit den Sins Of Liberty

The Sins Of Liberty (spielen seit 2005 Ska mit Leidenschaft) stellen ihr neues Akustikprojekt vor. Ein sehr vielschichtiges Programm mit Balladen, fetzigen Ska- und Bluesnummern, Rock ’n’ Reaggae — das Wirrwarr verschiedener Stilrichtungen wird auf der Bühne entknotet. Anschließend legen sie ihre Lieblingshits auf.


So., 20.12.2009 | 15:00 Uhr

Adventskaffee

Seid willkommen am letzten Adventssonntag diesen Jahres zum allerletzten Adventskaffee in der Herner Straße 13. Kaffee, Glühwein, Kakao und natürlich weihnachtliches Gebäck, vielleicht sogar Waffeln werden beitragen zur totalen Entspannung mitten im vorweihnachtlichen Stress. Wer mag, darf auch was kaltes trinken.


Mi., 23.12.2009 | 21:00 Uhr

Dunix: Aus dem Keller in die Kante

Flyer

Früher war mehr Lametta

Onkel Horst-Adolf sah ziemlich glücklich aus, als er Weihnachten 1962 leicht zitternd aus der silbernen Verpackung eine Flasche Doppelkorn herausschälte. Ähnlich freudiges Antlitz hatte sein Enkel Klaus-Wolf, als er am 24.12.79 das rote Sportrad aus 3 Quadratmetern Geschenkpapier bloßlegte. In all den Jahren kamen und gingen die Frisuren, die Moden wiederholten sich, aber eines blieb gleich: der grüne Fluchtpunkt humanoider Weihnachtsrituale namens Nordmann, Fichte, Tanne, Kiefer, Zypresse oder Gehölz. Davor, darunter oder drumherum drapierte man sich selbst für die obligatorischen Fotos. Aber früher war definitiv mehr Lametta …

Dunix-Lichtbilder ist im Besitz vieler äußerst scheußlicher fotografischer Dokumente jenes jährlichen Konsumfamilienstammestreffens und zeigt diese Bilder mit entsprechend drastischer Musik von DJ Jingle und DJ Bells, um vor den Gefahren jener besinnlichen Stunden zu warnen.


Do., 24.12.2009 | 23:00 Uhr

Heilige Nacht im Lieblingsladen

Herbei, oh Ihr Gläubigen: An Heiligabend ist die Goldkante ab 23 Uhr geöffnet.


Do., 31.12.2009 | 23:00 Uhr

The Last Day Of Disco — finales Silvester in der Goldkante

Flyer

Die Nachricht ist traurig! Und nicht nur das. Sie ist auch noch ziemlich wahr: Unsere heissgeliebte Goldkante wird es in ungefähr viereinhalb Wochen erst einmal nicht mehr geben! Nicht mehr an der Herner Straße und nicht mehr als goldenes Refugium im Herzen der grauen Bochumer Innenstadt. Schluss — aus — futsch — vorbei!

Die letzten vier Jahre waren eine große und wunderbare Zeit mit vielen langen schönen Nächten, mit Musik und Lachen und Gesprächen und Tanz. Heute feiern wir zum leider allerletzten mal Silvester in der Goldkante an der Herner Straße. Und wir werden feiern, als sei es dies der letzte Tag im großen weiten Universum überhaupt. Wir werden feiern, wie sonst nur ein Gott zu feiern wagte! Dabei geht es ja im neuen Jahr ziemlich sicher weiter mit dem großen weiten Universum, mit den Göttern und mit der Goldkante. Alles bleibt ungefähr, wie es war. Und wenn wir fest daran glauben, wird irgendwo in der Bochumer Innenstadt spätestens zu Ostern auch unsere kleine Schänke fröhlich wiederauferstehen. Die Goldkante ist nämlich „Disco“ und wird, wie es in dem schönen Film The Last Days Of Disco zum Schluss heißt, wie Disco, „immer existieren“ und „für immer in unseren Seelen und in unseren Herzen sein.“ Denn „etwas, dass so großartig und wichtig und wunderbar war, kann nicht so einfach untergehen. Für ein paar Jahre, vielleicht auch länger, wird man es als albern und überholt abtun. Ja – man wird darüber herziehen und lachen oder das alles, was noch schlimmer wäre, völlig ignorieren. Man wird wohl über John Travolta und Olivia Newton-John lachen, über weiße Synthetik-Anzüge, Plateau-Schuhe und Posen wie diese. Obwohl wir damit nichts zu tun hatten, lieben wir Disco auch. Leute, die das nicht verstanden haben, werden es nie können: Disco war viel mehr und viel besser als all das! Disco war zu schön, zu bedeutend, um für immer zu verschwinden - und eines Tages wird es wieder da sein! Ich kann nur hoffen, dass wir das noch erleben werden.“

Eintritt frei!


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