Programm in der Goldkante · Goldkante Bochum


Programm am 05. Juli 2018

Do., 05.07.2018 | 19:00 Uhr

Der „Pinkwashing“-Vorwurf als queeres Ressentiment gegen Israel

Vortrag und Diskussionen

Chicago, im Juni 2017. Beim lesbischen „Dyke March“ tragen drei Teilnehmerinnen eine Regenbogenflagge, auf der ein Davidstern zu sehen ist. Eine der Teilnehmerinnen berichtet: „Mit dem jahrhundertealten, universellen Symbol des Judentums wollte ich in der Öffentlichkeit sichtbar als jüdische Lesbe auftreten.“ Dann fordern die Organisatorinnen, dass die Fahne eingerollt werden müsse: „Sie sagten, dass unsere Fahne andere Teilnehmerinnen triggere und sich unsicher fühlen lasse.“ Die Veranstalterinnen verteidigten ihre Entscheidung nachträglich mit dem Vorwurf des „Pinkwashings“: Israel lenke „mit vermeintlicher LGBT-Toleranz von der brutalen Besatzung Palästinas“ ab.

Seitdem die Queer-Theoretikerin Jasbir Puar 2010 im Guardian von „Israels schwulem Propagandakrieg“ sprach, wird der „Pinkwashing“-Vorwurf immer wieder von einigen linken und queeren Gruppierungen geäußert. In den letzten Jahren gab es auch in Deutschland vermehrte Auseinandersetzungen, beispielsweise auf Demonstrationen in Berlin. Warum diese Gruppen und Einzelpersonen sich bei der Sorge um LGBT-Rechte gerade um Israel sorgen und was das ganze mit jahrhundertealten antisemitischen Stereotypen zu tun hat, soll in diesem Vortrag diskutiert werden. Auch das Konzept „Homonationalismus“ wird hier kritisch diskutiert.

Frederik Schindler ist freier Journalist und veröffentlicht u.a. zu den Themen Antisemitismus, Islamismus und LGBT-Rechte u.a. in taz.die tageszeitung, Jungle World und Jüdische Allgemeine. Texte sind auf frederikschindler.net zu finden.

Eine Veranstaltung des Jungen Forums Ruhr, des Bagrut e.V. und des Autonomen Schwulenreferats Bochum


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