Heart of Gold — Linernotes · Goldkante Bochum


Die Künstler

Elisabeth Efanga aus Düsseldorf ist gebürtige Angolanerin und hatte bereits als 8-jährige Schülerin ihren ersten Gesangsauftritt. Groß geworden ist sie mit den Songs der Soul-Ikone Mary J. Blige. Bekannt machte sie ihre Zusammenarbeit mit der Wuppertaler Hip Hop-Posse H4P. „Barriers Broken Down“ ist ein bewegendes Statement und ein großer Song.

Westpark Unit sind die Dortmunder Herb LF und Ingo Sänger. Seit fünf Jahren produzieren sie gemeinsam einen bemerkenswert souligen Deep House. Herb ist dazu Teil des Gush Collective und der Nordstadt Union, Ingo betreibt das Label Farside Records. „Loversclub“ ist ein toller Shaker mit klugen Klangschnipseln aus Los Angeles 1971 und New York 1991.

Clan Rouge sind Dirk Urbach (drums), Carsten Kocialkowski (guitar) und Markus „Herty“ Hertwig (bass). Zwischen 1989 und 2001 tourten sie auf vielen Bühnen weit über das Ruhrgebiet hinaus. Veröffentlicht wurde u.a. auf Olgo Records — noch heute in gut sortierten Plattenläden erhältlich ist die rote Vinyl-Single „Yes/No“ (1992). „Every Sunset“ ist ein umwerfender Ohrwurm im Geiste von The Jesus and Mary Chain.

Homewreckers sind Gregor, Johannes und Krischan mit wechselnden Gästen am Mikrofon. Veröffentlichungen bisher auf Thee Blak Label (Brüssel/Chicago) und Groove Attack Records (Köln). „It’s About Time“ ist ein trockenes Funk-Ungetüm mit dem famosen MC Kemo aus Chicago und Düsseldorf. „Close Your Eyes Til The Morning“ feat. Dennis Legree erzählt von einer Spazierfahrt über Detroits Woodward Avenue. Das erste Album der Homewreckers mit dem Titel „American Ruhr“ erscheint im Januar auf Unique Records.

Festland ist das aktuelle Bandprojekt der DJs, Produzenten und Labelbetreiber Thomas Geier und Yoshino, das sie zusammen mit dem Bassisten DDFM gegründet haben. Ihr erstes Album hat kein Geringerer als Alfred Hilsberg auf seinem Hamburger Label ZickZack veröffentlicht. Mit ihrer Musik aus Schlagzeug, Bass, Gesang und Klangzeug, das aus den gut gefüllten Archiven Schöner Musik gesampelt wird, entsteht laut Presse eine Art Melange aus Techno und Pop, die an technoide Prefab Sprout erinnert. Sie selbst nennen es: Krauthouse. Grundlage ihres Gesanges bilden die verschroben witzigen und sentimentalen Texte des befreundeten Künstlers Fabian Weinecke. „Sirenen“ aus ihrem aktuellen Album „An euren Fenstern wachsen Blumen“ wäre in einer besseren Welt ein Hit.

Play nannten sich in ihren erfolgreichsten Jahren auch „Play The Piano Drunk Like A Percussion Instrument Until The Fingers Begin To Bleed“. Das muss man sich jetzt aber nicht mehr merken, denn inzwischen haben Lars Reyer, Matthias Verwohlt, Jesper Petzke und Daniel Niemann sich aufgelöst. Das großartige und bisher unveröffentlichte „Wave“ aus dem Jahr 2003 wird den Ruf nach einer Reunion verstärken.

„unter anderem Max“ ist das Sänger/Songschreiber-Projekt von einem, der unter anderem Max heißt und in einem kleinen, verschlafenen Städtchen im Oberbergischen Land groß geworden ist. Später zog es ihn in die große, wache Stadt. Dort erlernte er das Gitarrenspiel, entdeckte die großen amerikanischen Songwriter, die großkotzigen Britpopper und die schlauen Hamburger Schüler und das alles war gut. Der, der unter anderem Max heißt, begann eigene Songs zu schreiben und seine ersten waren ihm wie Kinder. „Jakob“ ist eines davon. Und was für eins!

Moca sind fünf Jungs aus dem Ruhrgebiet um Bandgründer, Keyboarder und Produzent Christian Becker. Seit 1999 schaffen sie durch die Einbindung elektronischer Elemente in das klassisch analoge Lineup einen ganz eigenen Audiokosmos zwischen Downbeat, NuJazz, Elektro und Pop. Ihre Auftritte u.a. bei „Juicy Beats“ in Dortmund sind legendär. Das treibende Stück „Jaguar“ von ihrem letzten Album „Tempomat“ ist ein Tier von einem Track, dem man nicht entkommt.

Daggi & Herty sind ein Bochumer Duo, das seit rund zehn Jahren hauptsächlich akustisch hausmusiziert. Nach zwei Besuchen bei New Yorks bester „Open Mic“-Show für Musik, Comedy und Slam Poetry im „Teabag“ stand für die beiden fest, dass sie auch auf die Bühne gehören. „Do You Like Plans“ ist tolles Songwriting — und klingt Daggi nicht wie Tracey Thorn von Everything But The Girl?

Tandem sind Stefanie und Olaf Haarkamp. Tandem machen Minimal und Dub. Veröffentlichungen bisher auf den Labels Kompakt und Delirium. „B-Day“ ist ein faszinierend düster-pulsierender Stepper, für den man seine Subwoofer aktivieren sollte.

Ralf Odermann feiert in diesem Jahr sein silbernes Jubiläum als ernsthafter DJ. Nach seiner stilbildenden Arbeit in den Clubs Basement (Bo), Prince (Do), Logo (Bo) und Rave (K), startete er 1992 seinen eigenen Club Planet (Bo), dem er durch innovatives DJ-Booking zu überregionaler Bedeutung verhalf. Als Musiker ist Ralf Odermann bereits mit den Projekten 2 Ruff, Bikini Machine, The Fast Cars und Ibinki in Erscheinung getreten. „Bro (Gold Edit)“ ist ein wunderbares Stück warm-herziger Volksmusik für junge Menschen zwischen Bochum, Berlin und Detroit.

Chesney — auch bekannt als Eisenbieger vom Greifswalder Bodden — begeistert das Goldkanten-Publikum regelmäßig mit seinen „Haltet den Deep!“-Abenden, die tief in die musikalischen Gefilde des souligen House- und Discosounds führen. Sein Erweckungserlebnis hatte Chesney vor vielen Jahren in dem legendären Essener Club „Rote Liebe“. Seit dieser Zeit zieht er seine Eisenbieger-Kräfte aus dem Glauben an den wahren Disco-Groove. Das super-slicke „Get On Down (Funkstrumental Edit)“ ist eine exklusive Arbeit für diese Compilation.

dieterkong ist Ralf Eichenauer. Neben seiner Tätigkeit bei Moca (Synths und Percussion) veröffentlicht er solo experimentierfreudige Elektroharmonien „zum Sitzen und Tanzen für bis zu 50 Personen“. Das hypnotische „E-Food“ fällt dabei allerdings etwas aus der Reihe, denn es würde locker auch für 250 Leute im Liegen oder Kopfstehen funktionieren.

Interloop ist dem Goldkanten-Gast auch bekannt als Deejay a.XL vom FlipFlopFloor. Der macht musikalisch gern die Rolle rückwärts und seziert mit seinem Minimal-Besteck die Überreste des Psychedelic Rock. Sein großartiger, fast 9 Minuten langer Track „Schwingsultaninen“ ist eine echte Rosine im Ruhrpott-Techno-Kuchen.

Rotersand sind Rasc, Gun und Krischan. Seit einigen Jahren gehört das Trio aus dem Ruhrpott zu den Stars der internationalen Electro-Szene. Goldkanten-Mitglied Krischan Wesenberg begann seine Karriere mit acht Jahren als Drummer in der Gelsenkirchener Dixielandkapelle Sugar and the little Birdies, heute spielt er Shows vor vielen Tausend Leuten in Moskau und New York. „Hush“ ist eine wunderbare Ballade, die als A Man Beyond C Remix bislang nur auf einer limitierten Maxisingle erschienen ist.